Faszination Sportschießen

Waren die ersten Schusswaffen im 15. Jahrhundert noch eher dazu da, mit Schall und Rauch die Gegner zu verwirren, so wurden sie - wie alles was der Menschen erfand – stetig weiterentwickelt und verbessert. Der Fokus lag dabei, dass muss man unverhohlen sagen, auf dem immer präziseren Treffen und Töten. Sei es zum Zweck, in kriegerischen Auseinandersetzungen am Ende der Siegreiche zu sein, oder zu einer erfolgreicheren Jagd auf Tiere.

Im Laufe der Zeit jedoch hat das Schießen mit Schusswaffen auch eine sportliche Seite entwickelt, bei der es einzig und allein darum geht, ein relativ kleines Ziel auf eine bestimmte Entfernung möglichst gut zu treffen. Ob dies schließlich um des Sich-Messens mit anderen in einem Wettkampf ist, oder nur an sich selber messen und sich zu verbessern, es ist und bleibt ein Sport.

Ein Sport, der viel Selbstbeherrschung und Konzentration erfordert. Ein Sport, der das Zusammenspiel von Körper und Geist fördert, wie nur wenige andere Sportarten, wenn das das Schießerlebnis auch von Erfolg gekrönt sein soll.

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Die richtige Atemtechnik, das ruhige Halten der Waffe, das Ausblenden aller anderen Dinge vor dem Schuss, die Konzentration auf die Zielvorrichtung, das korrekte Abziehen, das Nachhalten, dies alles in Einklang zu bringen, und somit das Geschoss möglichst dicht ins Ziel zu befördern, das ist ein Sport, der Ausgleich schafft zu unserem Alltag, der häufig genug von Stress, Lärm, Eile und Hektik gekennzeichnet ist. Und so wird er von den allermeisten Sportschützen gesehen.
Die Konzentration, die das sportliche Schießen fordert und fördert, kann sogar Kindern mit Defiziten in diesem Bereich, z.B. mit ADHS-Syndrom, helfen, wie dieser Fernsehbericht zeigt: ProSieben MAXX Reportage - Video - Sportschießen als Therapie - ProSieben MAXX
Wer denkt, dass Sportschützen lauter schießwütige Rambos sind, welche wie wild auf dem Schießstand mit ihren Pistolen in Schimanski-Manier auf alles losballern, was wie eine Zielscheibe aussehen könnte, der irrt gewaltig. Und derjenige/diejenige sei hiermit eingeladen, sich den Schießbetrieb auf einem Schießstand einmal anzuschauen, um dann vielleicht überrascht zu sein, wie absolut ruhig es auf dem Stand zugeht, egal ob auf dem Luftgewehrstand, oder wenn im 25m-Stand mit .357 Magnum geschossen wird. Wie diszipliniert und wie verantwortungsbewusst dort die Sportschützen mit ihrer Waffe ihrem Sport nachgehen. Sicherheit, Sicherheit, und nochmals Sicherheit steht beim Umgang mit Schusswaffen immer an erster Stelle, jeder muss sie beherrschen, alle kontrollieren sich schon im eigenen Interesse gegenseitig.

Für diejenigen, die ihn ausüben, ist der Schießsport ein faszinierender Sport. Ein Sport, derselbst wenn er körperlich nicht so anstrengend ist wie z.B. Fußball oder Joggen, einem viel für den Alltag bringt. Ein Sport, der vom Teenie bis zum Greis gleichermaßen ausgeübt werden kann, selbst im Wettkampf. Wenn man sich in den Rundenwettkämpfen der Schützenkreise die Ergebnisse anschaut, wird man schnell feststellen, dass Leute, die in bewegungsintensiven Sportarten längst zum uralten Eisen gehören würden, beim Schießen oftmals den viel jüngeren Teilnehmern zeigen, wie man trifft.

Der Schießsport ist außerdem ein Sport, bei dem die gesellschaftlichen Schichten nicht existieren. Der Zahnarzt schießt neben dem Lagerarbeiter, zusammen mit dem Bademeister und der Frisörin, und alle zusammen bilden eine Mannschaft im Rundenwettkampf, und sitzen im Anschluss mit den anderen zum Erfahrungsaustausch und Fachgeplänkel zusammen.
Dass der Schießsport innerhalb seiner Sportart inzwischen viele Facetten und Nuancen hat, in der jeder für sich seine Passion finden kann, hebt ihn sicherlich von vielen anderen Sportarten ab. Es gibt hier das Schießen mit Luftdruckwaffen, mit Handfeuerwaffen von der Kleinkaliberpistole bis zum Revolver im Kaliber .44 Magnum (und darüber hinaus), mit Schrotflinten auf bewegliche Ziele, oder dem Kleinkalibergewehr auf 50m und 100m, dem Großkalibergewehr sogar auf 300m, dem Westernschießen mit Shotgun und Colt, und, und, und … Manchen Schützen hat es das Schießen mit historischen Vorderladerwaffen angetan, bei denen allein das Laden und Vorbereiten der Waffe für einen einzigen Schuss eine minutenlange Aktion ist, andere schießen mit Modellkanonen auf 25m Entfernung auf Zielscheiben.
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Selbstverständlich ist der Schießsport auch für Menschen mit verschiedenen Handicaps geeignet, die verschiedenen Sportverbände haben dafür die unterschiedlichsten Wettkampfklassen eingerichtet, damit es auch fair bleibt. Es gibt sogar – so unglaublich das auch klingen mag - Sportwaffen und zugehöriges Equipment für blinde Menschen.

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Schießen mit Luftdruckwaffen

Das Schießen mit Luftdruckwaffen (Luftgewehr/Luftpistole) findet üblicherweise in geschlossenen Räumen auf einer Entfernung von 10m statt. Die modernen Luftdruckwaffen haben Druckluftkartuschen, die mit bis zu 300 bar Pressluft gefüllt werden, und kleine Bleikelchgeschosse (Diabolo) im Durchmesser von 4,5mm verschießen. Sie sind eigentlich rückstoßfrei, und die Munition ist äußerst günstig. Je nach Qualität kostet der Diabolo zwischen einem halben und 2 ct. In den Schützenvereinen wird Anfängern oftmals empfohlen, mit Luftdruckwaffen anzufangen, bevor man mit Feuerwaffen schießt. Auf jeden Fall stimmt die landläufige Meinung, dass "die Luftdruckpistole keine Fehler verzeiht, und wer damit gut schießt, der hat in der Regel auch Erfolg mit der Sportpistole".

Der Luftdruckstand der Sportschützen Bergatreute befindet sich im Schützenhaus neben der Gastwirtschaft, ist beheizt, hat 10 Schießstände und seit 2 Jahren eine elektronischeTrefferanzeige der Marke "Meyton".

Schießen mit Feuerwaffen - Kurzwaffen

Fast jeder kennt Dirty Harry alias Clint Eastwood mit seinem .44 Magnum Revolver, doch der überwiegende Teil des sportlichen Schießens mit Kurzwaffen spielt sich mit der Kleinkaliber-Sportpistole ab (Cal. .22 lfB=5,6mm). Diemeisten Disziplinen der Sportpistolen werden auf 25m geschossen, die Königsdisziplin "Freie Pistole", bis vorkurzem noch olympisch, gar auf 50m.

Zur Erhöhung der sportlichen Anforderung hat man neben dem reinen 'Präzisionsschießen' (ruhiges Zielen mit sehr viel Zeit) auf die Scheibe auch Disziplinen wie z.B. das 'Duellschießen' hinzugefügt, bei der die etwas größere Scheibe für 7 Sekunden wegklappt, und dann für nur 3 Sekunden zum Zielen und Beschießen erscheint. Und wer bei der Disziplin 'Olympische Schnellfeuerpistole' zuschaut, wie innerhalb von 4(!) Sekunden zuerst die Waffe angehoben werden muss, und anschließend in den verbleibenden ca. dreieinhalb Sekunden fünf verschiedene Scheiben in 25m Entfernung nacheinander beschossen werden, und die Profis dabei fast immer den Zehner jeder Scheibe mit einem Durchmesser von 10cm treffen, dem wird schnell klar, warum wir hier von "Sport" und "Faszination" reden.

Der Sportpistolenstand der Sportschützen Bergatreute befindet sich im Untergeschoss des Schützenhauses, ist ein vollständig geschlossener Raum, hat 5 Schießbahnen mit Duellanlage, bei dem auch in den Wintermonaten recht gut geschossen werden kann.

Schießen mit Feuerwaffen - Langwaffen

Langwaffen, landläufig einfach auch als Gewehr bezeichnet, sind waffentechnisch definiert durch eine Lauflänge von mehr als 30 cm und einer bestimmungsmäßigen Gesamtlänge von mehr als 60 cm.

Das am meisten verbreitete Kaliber ist hier das KK-Gewehr (Kleinkaliber, Cal. .22lfB), bei dem in der Regel mit einfachem Diopter und Ringkorn auf 50 m oder auch auf 100 m, liegend, oder im Mehrkampf liegend, kniend, stehend geschossen wird. Eher selten geschossen werden die Gewehr-Großkaliberdisziplinen, allein schon deshalb, weil es nur wenige 300 m-Bahnen außerhalb von militärischen Schießanlagen gibt.

Bereits ab 14 Jahren dürfen Jugendliche unter der Aufsicht besonders ausgebildeter Betreuer mit Kleinkaliberwaffen schießen, was für die Jugendlichen eine besondere Faszination ausmacht.

Um auch älteren Schützen, welche die KK-Gewehre mit Gewichten um 5-6 kg vielleicht nicht mehr so ruhig halten können, den Spaß am KK-Schießen nicht zuverleiden, hat der Deutsche Schützenbund inzwischen bis hoch zur Deutschen Meisterschaft für die Senioren ab 55 Jahren die Disziplinen "KK-50m aufgelegt" und"KK-100m aufgelegt" (wahlweise mit Diopter und Adlerauge, oder mit Zielfernohr bis 12x Vergrößerung) eingeführt.

Was sich im Bereich der Langwaffen auch immer größerer Beliebtheit selbst unter gestandenen Bogenschützen erfreut, ist das Schießen auf die Bisonscheibe mit dem Unterhebelrepetierer auf 25m. In 20 Sekunden sind 5 Schuss, einschließlich Repetieren wie John Wayne, auf die Scheibe abzugeben; alles schlechter wie ein 8er-Ring ist hier kein Treffer. Bei dieser Disziplin steht der Spaß eindeutig im Vordergrund, was sich meist schonam Tragen von Cowboyhüten der Schützen zeigt.

Der KK-Stand der Sportschützen Bergatreute befindet sich im Untergeschoss des Schützenhauses und ist ein teilgedeckter Stand, der bis zur Scheibenanlage überdacht ist, und 8 Stände mit einer elektrischen Seilzuganlage hat.